Krefelder Str. 82a · 41539 Dormagen

Wenn das Herz flimmert ...

...

Vorhofflimmern ist die häu­figste erns­te Herz­rhythmus­störung in Eu­ropa. Al­leine in Deutsch­land sind über 300.000 Men­schen davon be­trof­fen.

Da die Wahr­schein­lich­keit für diese Er­kran­kung mit dem Lebens­alter an­steigt, wer­den wir ihr in den näch­sten Jah­ren durch eine immer äl­tere Be­völ­ke­rung deut­lich häu­figer be­gegnen.

Vorhof­flimmern sollte nicht mit dem äußerst ge­fähr­lichen Kammer­flim­mern ver­wechselt wer­den, ist aber nicht harm­los, da es eine Haupt­ur­sache für einen Schlag­an­fall dar­stellt.

Zu Vorhof­flim­mern kommt es vor al­lem bei Blut­hoch­druck, Herz­schwäche, Herz­klappen­feh­lern und Schild­drüsen­er­kran­kungen (sog. „Über­funktion“). Der nor­male Rhyth­mus - Sinus­rhyth­mus ge­nannt – wird durch eine chao­ti­sche Ab­folge von Flim­mer­akti­onen er­setzt.

Dabei können im Vor­hof Fre­quenv­zen von bis zu 350 / min. auf­treten, die sich glück­licher­weise nicht auf die Herz­kammern über­tragen, son­dern vor­her gefil­tert werden. Der mess­bare Puls liegt den­noch höher, indi­viduell sehr unter­schiedl­ich bei ca. 80-180/Minute. Auch die Symp­to­matik ist äußerst vari­abel. Man­che Men­schen spü­ren einen zu ho­hen und un­regel­mäßigen Puls, man­che nur die Un­regel­mäßig­keit, andere wiede­rum gar nichts. Unter­su­chungen haben er­geben, dass bis zu 90% der Epi­soden von Vor­hof­flim­mern nicht be­merkt werden.

Ein­deutig nach­weis­bar ist Vor­hof­flim­mern nur bei einer Unter­su­chung der Herz­ströme – Elek­tro­kardio­gramm (EKG) ge­nannt. Auch eine EKG-Regis­trie­rung über 24h (sog. Lang­zeit-EKG) kommt in Be­tracht. Eine Labor­unter­suchung sowie ein Ultra­schall des Her­zens (Echo­kardio­graphie) kom­plet­tiert das diag­nosti­sche Bild. Auch mo­derne Arm­band­uhren (sog. Smart­watches) haben Pro­gramme, die bei Ver­dacht auf Vor­hof­flimm­ern eine War­nung abgeben.

Da es sich bei Vor­hof­flim­mern um eine Er­krankung han­delt, die einen Schlag­an­fall zur Folge ha­ben kann, ist in der Regel eine Blut­verdün­nung er­for­derlich. Dabei kom­men Sub­stanzen wie Marcumar®, Eliquis®, Lixiana®, Pradaxa® oder Xarelto® zur An­wendung. Die Ein­nahme von Acetyl­sali­cyl­säure (Aspi­rin®) ist nicht aus­reichend.

Bei der Nor­mali­sie­rung des er­höhten Pul­ses fin­den Medi­kamente wie ß-Blocker, Vera­pamil oder Digi­talis­prä­parate An­wendung.

Zur Besei­ti­gung des Vor­hof­flimm­erns ist ein kur­zer stati­n­ärer Auf­en­thalt im Kranken­haus sinn­voll. Dort wird das Herz mit Strom wieder in den rich­tigen Rhyth­mus ge­bracht (sog. „Kardio­version“).

Als ur­säch­liche Be­hand­lung haben in den letz­ten Jahren Ka­theter­ver­fahren in die Kardio­logie Einz­ug erhalten, bei der die ver­antwort­lichen Be­zirke mit Strom oder Käl­te ver­ödet werden (Ablations­therapie).

Achtung: Aus datenschutzrechtlichen Gründen müssen wir Sie darauf hinweisen, dass beim Starten des YouTube Videos automatisch Daten zu den Webseitenbesuchern erfasst werden. Das ist möglich, da YouTube durch das Einbetten der URL automatisch einen Cookie in Ihrem Browser setzt. Dieser speichert personenbezogene Daten wie die IP-Adresse und das Verhalten auf der Seite und gibt diese an YouTube weiter. Sollten Sie nicht damit einverstanden sein, sollten Sie das Video nicht starten.